Heringen (Werra):
VdK fordert mehr Unterstützung für Pflegende

Kunst, Kultur & Soziales

Ein Artikel von Alfrend Rost (pm)

Die meisten Menschen wünschen sich, auch im hohen Alter zu Hause leben zu können. Für 80 Prozent der etwa 450.000 Pflegebedürftigen in Hessen und Thüringen hat sich dieser Wunsch erfüllt. Für sie sind Ehefrauen und Partner, Kinder, Freunde oder Nachbarn da, um sich – nicht selten rund um die Uhr – um ihr Wohl zu kümmern.

Die meisten pflegenden Angehörigen haben diese Aufgabe freiwillig übernommen. Gleichzeitig fühlen sie sich aber auch mit dieser Situation alleingelassen und überfordert und vermissen Angebote zu ihrer Entlastung und Unterstützung, von denen es insbesondere in ländlichen Regionen viel zu wenige gibt. Aufgrund dieses Mangels, teils auch aus Unwissenheit oder aus Angst vor Zuzahlungen aus eigener Tasche nehmen viele pflegende Angehörige Leistungen der Pflegeversicherung gar nicht erst in Anspruch. Hinzu kommt in vielen Fällen das Problem, Beruf und Familie mit den enormen Anforderungen, die die Pflege an sie stellt, zu vereinbaren.   

Der 1. Vorsitzende Alfred Rost vom Sozialverband VdK Ortsverband Lengers macht auf die große Leistung und die enorme Belastung von pflegenden Angehörigen aufmerksam. Ja deshalb wird der Sozialverband VdK unter dem Titel #naechstenpflege eine bundesweite Kampagne mit vielen Aktionen in allen Landesteilen starten. Im Rahmen dieser Kampagne veranstaltet der VdK außerdem am Mittwoch, 21. September, vor dem Hessischen Landtag eine „Demonstration ohne Menschen“ – stellvertretend für die vielen pflegenden Angehörigen, die keine Zeit haben, auf die Straße zu gehen.

Wir vom Sozialverband VdK Lengers / Harnrode setzen uns für jeden ein. Für uns ist jedes Mitglied wichtig und deshalb ist für uns wichtig: „Nur gemeinsam sind wir stark“.

„Wir fordern, dass Berufstätige sich für die Pflege bis zu drei Jahre freistellen lassen können und in dieser Zeit eine Lohnersatzleistung erhalten, genauso wie Eltern, die wegen der Kindererziehung im Job pausieren“, sagt Rost: „Außerdem müssen Pflegezeiten rentenrechtlich stärker berücksichtigt werden.“ Der VdK spricht sich ferner dafür aus, die Beratung und Begleitung von Pflegenden zu intensivieren und die verschiedenen Leistungen der Pflegeversicherung in einem einheitlichen Budget zu bündeln. „Das würde es den Betroffenen leichter machen, gezielt die Hilfe und Entlastung in Anspruch zu nehmen, die sie persönlich benötigen“, erklärt der Ortsverbandsvorsitzende Rost.  

Alfred Rost
1.Vorsitzender Sozialverband VdK Ortsverband Lengers / Harnrode