Landkreis Hersfeld-Rotenburg:
Ferienzeit und Halbjahreswechsel kaum spürbar am regionalen Markt

Wirtschaft

Ein Artikel von Redaktion (pm)

Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli trotz Sommerpause gesunken. Zum Ende des Monats sind im Kreis 2.304 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind 3,2 Prozent weniger als im Juni und 18 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,6 Prozent (Vormonat: 3,7 Prozent; Vorjahr: 4,4 Prozent) und liegt weit unter dem Hessendurchschnitt (5,1 Prozent).

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fand vergangenen Monat ausschließlich im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters statt. Hier ist die Zahl der Arbeitslosen um 122 auf 1.306 gesunken (-8,5 Prozent). Bei der Arbeitsagentur nahm die Arbeitslosigkeit aufgrund der Ansprüche auf Arbeitslosengeld um 47 Personen auf 998 Arbeitslose zu (+4,9 Prozent). Für den Zuwachs macht Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, vor allem drei Faktoren verantwortlich: Den Halbjahreswechsel im Angestelltenbereich, das Ausbildungsende und die Sommerferien.

Binnen Monatsfrist ist die Arbeitslosigkeit insbesondere bei Personen unter 25 Jahren angestiegen (+51 auf 274 Personen). Vor einem Jahr waren es 90 mehr. „Die Zunahme der Zahl der jüngeren Arbeitslosen ist im Juli allein jahreszeitlich bedingt. Wenn die Wirtschaft in den nächsten Wochen weiter an Fahrt aufnimmt und kein erneuter Lock-down eintritt, dürften sich die Vermittlungschancen nach den Ferien verbessern“, so der Agenturchef.

„Von der insgesamt positiven Entwicklung gegenüber dem Vorjahr haben im Landkreis Hersfeld-Rotenburg erfreulicherweise alle Personengruppen profitiert“, erklärt Dombrowski. Hier ist wiederum der stärkste Rückgang bei jüngeren Menschen zu verzeichnen. Ihre Zahl sank binnen Jahresfrist um 24,7 Prozent auf 274.  

Die Einstellungsbereitschaft der Betriebe ist gegenüber dem Vormonat leicht angestiegen: Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit liegen im Kreis Hersfeld-Rotenburg insgesamt 1.395 Stellen in nahezu allen Bereichen vor (Vorjahr: 990).

Kurzarbeit

Die Arbeitsagentur hat im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Juli vier Anzeigen von Betrieben auf Kurzarbeit registriert. Seit Mitte März vergangenen Jahres haben insgesamt 1.610 Betriebe für 17.541 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Da die konkrete Beantragung und Bearbeitung des Kurzarbeitergeldes nachträglich erfolgen, können erst mit einigen Monaten Verzögerung Aussagen zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit getroffen werden. In der Region haben im Januar 3.156 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bezogen. Das waren 546 mehr als im Monat zuvor und 6,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Erste Hochrechnungen weisen auf einen weiteren Anstieg für den Februar hin.

Ausbildungsmarkt

Lock-down, geschlossene Schulen, ausgefallene Bildungsmessen – durch die widrigen Umstände ist es seit Beginn der Pandemie eine außerordentliche Herausforderung, junge Menschen zu erreichen und für eine Ausbildung zu gewinnen. Der Agentur für Arbeit liegen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg aktuell noch rund 369 freie Ausbildungsstellen vor. Trotz aller Erschwernisse laufen die Aktivitäten am Ausbildungsmarkt weiterhin auf Hochtouren. „Neben dem Ausbau der digitalen Angebote im Bereich der Berufsorientierung haben wir zahlreiche Ideen umgesetzt. Auch, wenn die meisten betrieblichen Ausbildungen in Kürze beginnen, gibt es in der Region gute Chancen, in den nächsten Wochen noch eine attraktive Lehrstelle zu ergattern. Diese Chancen gilt es zu nutzen“, appelliert Ottokar Schwerdt, Teamleiter der Berufsberatung.

Am 14. September heißt es „Klick Dich in die Zukunft“ – die nord- und osthessischen Arbeitsagenturen veranstalten von 10 bis 16 Uhr eine virtuelle Ausbildungsmesse. Informationen zur Messe und Beratung zur Ausbildungssuche bietet die Berufsberatung der Agentur für Arbeit über die kostenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00.