Die geplante weitere Öffnung des Schulbetriebs wird im Landkreis Hersfeld-Rotenburg wie auch in den Landkreisen Fulda und Werra-Meißner aufgrund rasant steigender Infektionszahlen ausgesetzt.
Gemäß der Landesvorgaben war vorgesehen, ab kommenden Montag, 22. März alle Kinder und Jugendlichen ab der Jahrgangsstufe 7 wieder im Wechselunterricht zu unterrichten. Nachdem das Gesundheitsamt am Donnerstag 62 Neuinfektionen vermeldet hat, ist die Inzidenz sprunghaft auf 138,6 angestiegen. In enger Absprache mit dem Staatlichen Schulamt und dem Verwaltungsstab des Kreises teilt Landrat Dr. Michael Koch deshalb mit: „Die aktuelle Situation lässt uns keinen Spielraum. Eine weitere Öffnung von Schulen und sonstige Lockerungen gemäß der Landesvorgaben sind angesichts dieser dritten Infektionswelle nicht vertretbar.“ Eine Ausnahme bilden die Abschlussklassen, die weiterhin grundsätzlich in Präsenz unterrichtet werden.
Rund 75 Prozent der derzeit ermittelten Neuinfektionen sind laut Amtsärztin Adelheid Merle mittlerweile auf die britische Virusmutation B.1.1.7. zurückzuführen. Die höhere Ansteckungsfähigkeit durch die Virusmutation mache sich bei Übertragungen in Betrieben sowie im privaten Bereich deutlich bemerkbar. Vor allem im engeren Familienkreis bereits Infizierter konnte das Gesundheitsamt zuletzt zahlreiche Ansteckungen ermitteln. Adelheid Merle sagt: „Wir rechnen damit, dass die Fallzahlen in den kommenden Wochen weiter ansteigen. Es kommt jetzt darauf an, dass wir schnell handeln, um die Wucht der dritten Infektionswelle zumindest abschwächen zu können.“
Durch Infektionsherde in mehreren Kindergärten ist neben der Zahl der Infizierten auch die Zahl der quarantänisierten Personen in die Höhe geschnellt. Landrat Dr. Koch und Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz appellieren deshalb: „Die Situation hat sich innerhalb weniger Tage dramatisch verschärft. Unsere dringende Bitte an das Personal in den Kindertagesstätten ist deshalb: Bitte schützen Sie sich und die Kinder – tragen Sie eine medizinische Maske! Nur so können wir verhindern, dass die Situation in unseren Einrichtungen weiter eskaliert. Auch wenn die persönliche Interaktion von Angesicht zu Angesicht mit vor allem kleinen Kindern aus pädagogischer Sicht sinnvoll ist – der gegenseitige Schutz vor dem Virus geht vor!“ Koch und Künholz rufen auch die für Kindergärten zuständigen Bürgermeister im Kreis dazu auf, entsprechende Vorkehrungen für ihre Einrichtungen zu treffen.