Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg weitet die Impfangebote aus: Ab Dezember schwärmen im Kreis Hersfeld-Rotenburg zwei mobile Impfteams aus, um den Bürgerinnen und Bürgern zusätzliche und vor allem niedrigschwellige Impfangebote zu machen. Das Zusatzangebot ist für mehrere Monate geplant und soll zunächst bis Ende März laufen.
Losgehen soll es am Freitag, 3. Dezember. Geplant ist, dass ein mobiles Impfteam an sieben Tagen die Woche dezentral im Landkreis an sieben verschiedenen Orten sowohl Erst-, Zweit- als auch Auffrischungsimpfungen anbietet. „Wir möchten den Bürgerinnen und Bürgern ein niedrigschwelliges Impfangebot ohne Anmeldungen bieten. Ein mobiles Team wird dabei einen festen Impf-Rhythmus anbieten, der sich wöchentlich wiederholt“, sagt Landrat und Gesundheitsdezernent Torsten Warnecke. So solle das Impfteam an bestimmten Tagen immer am selben Ort impfen, beispielsweise freitags immer in Bebra. Der konkrete Fahrplan werde im Laufe der nächsten Tage veröffentlicht, wenn das Kontingent des Impfstoffes bekannt ist, teilt das Gesundheitsamt mit. Ein zusätzliches zweites Impfteam werde beispielsweise auch in den Alten- und Pflegeeinrichtungen impfen, wenn dort Unterstützung gebraucht wird. Es soll auch Sonderimpfaktionen sowie Impfungen an weiteren Orten im Landkreis durchführen – „Immer dort, wo Bedarf ist“, sagt Adelheid Merle, Leiterin des Gesundheitsamts, denn das Angebot des Landkreises solle vor allem auch die niedergelassenen Ärzte entlasten.
Mobile Impfteams durch das Klinikum
Mit der Einrichtung der mobilen Impfteams hat der Landkreis Hersfeld-Rotenburg wieder das Klinikum Bad Hersfeld beauftragt. „Die kommunale Trägerschaft des Klinikums hat sich in der Krise schon beim Impfzentrum mehr als vorteilhaft erwiesen. Außerdem weiß das Team um Maike Henning und Martin Ködding bereits durch die im Sommer durchgeführten ‚Spritztouren‘ bestens Bescheid“, sagt Landrat Warnecke. An der Planung und Organisation des zusätzlichen Angebots beteiligt sind weiterhin die Fachdienste Gesundheit, Gefahrenabwehr sowie Recht und Zentrale Dienste der Kreisverwaltung.
„Wir können das zusätzliche Impfangebot jederzeit an die aktuelle und dynamische Lage anpassen, das gewährt uns größtmögliche Flexibilität“, erklären Maike Henning und Martin Ködding und machen deutlich, dass die Anzahl der Impfteams auch hochgefahren werden kann. Zusätzlich zum geplanten Impf-Fahrplan soll es je nach Nachfrage und vorhandenem Impfstoff auch Sonderimpfaktionen wie Schulimpfungen durch das zweite Impfteam geben, kündigen die beiden an: „Das werden wir dann kurzfristig bekannt geben.“
„Bitte nicht alle auf einmal und sofort losrennen – Es wird genug Impfstoff für alle da sein!“
Die Leiterin des Gesundheitsamt Adelheid Merle betont, dass der Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit einer Impfquote von über 73 Prozent bereits eine „hervorragende Impfquote“ aufweise. Dennoch sei die Booster-Impfung immens wichtig und sollte von den Personen ab 18 Jahren auch wahrgenommen werden: „Die Auffrischungsimpfung kann die Übertragung der Corona-Viren von infizierten Geimpften auf andere deutlich reduzieren. Das bedeutet aber nicht, dass die Bürgerinnen und Bürger am ersten Tag unseres zusätzlichen Impfangebots sofort losrennen müssen. Es wird genug Impfstoff für alle da sein“, sagt Adelheid Merle und ergänzt: „Eine Verteilung auf die regelmäßig wiederkehrenden Impftage und die Öffnungszeiten von jeweils sechs Stunden lässt die Warteschlangen nicht so lang werden.“ Daher sollten die Bürgerinnen und Bürger nach und nach zum Impfen kommen. Die Gesundheitsamtsleiterin weist weiter hin: „Wer bereits einen Booster-Termin bei seinem Hausarzt hat, sollte diesen bitte auch wahrnehmen. Falls nicht, auf jeden Fall dort aber absagen.“
Appell an Ungeimpfte: „Bitte lassen Sie sich impfen – Gemeinsam gegen Corona“
Die Leiterin des Gesundheitsamtes appelliert weiter an die bisher ungeimpften, aber impfberechtigten Bürgerinnen und Bürger: „Bitte lassen Sie sich impfen! Je höher die Durchimpfungsquote ist, umso schneller können wir zur Normalität zurückkehren. Die Impfung ist und bleibt der einzige Weg aus der Pandemie.“ Dieser Appell gelte vor allem für die 20- bis 50-Jährigen im Landkreis, da „in dieser Altersgruppe der Berufstätigen aktuell das meiste Infektionsgeschehen zu verzeichnen ist.“
Wer kann geimpft werden?
Geimpft werden können Bürgerinnen und Bürger ab zwölf Jahren. Mitzubringen sind der Personalausweis und die Krankenkassenkarte. Bei der Auffrischungsimpfung ist der Impfausweis beziehungsweise die Impfersatzbescheinigung mitzubringen, mit der eine mindestens sechs Monate zurückliegende, vollständige Impfung nachzuweisen ist. Kinder bis 15 Jahre müssen von einem Erziehungsberechtigten begleitet werden. 16- und 17-Jährige benötigen eine schriftliche Einwilligungserklärung. Die Corona-Schutzimpfungen sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Wer bekommt die Booster-Impfung?
Entsprechend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) werden die Auffrischungsimpfungen allen Personen ab 18 Jahren im Abstand von sechs Monaten zur Zweitimpfung empfohlen. Laut STIKO sollen Auffrischungsimpfungen grundsätzlich mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen, unabhängig davon, welcher Impfstoff bei der Grundimmunisierung verwendet wurde. Für Personen, die einmal mit Johnson & Johnson geimpft wurden, wird zum jetzigen Zeitpunkt eine Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff bereits nach vier Wochen nach der Johnson & Johnson-Impfung explizit empfohlen.
Mit welchem Impfstoff wird geimpft?
Geimpft wird mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna. Für den Impfstoff von Biontech/Pfizer gibt es allerdings eine Lieferbegrenzung durch das Bundesgesundheitsministerium. „Die unter 30-Jährigen und Schwangere ab dem zweiten Trimenon sollen Biontech bekommen. Die über 30-Jährigen sollen mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna geimpft werden“, erklärt Gesundheitsamtsleiterin Adelheid Merle: „Beide Vakzine sind hochwirksame Impfstoffe.“
„Genesene sollten ebenfalls an die Impfung denken“
Genesene sollten laut Gesundheitsamt darauf achten, dass sie sich vor Ablauf ihres Genesenennachweises eine Impfung holen. Frühestens ginge das ab vier Wochen, spätestens nach sechs Monaten sollten sich Genesene impfen lassen. „Der Genesenennachweis plus eine Impfung bedeutet vollständigen Impfschutz“, erklärt Merle.