Heringen (Werra):
Ortsbeirat Kleinensee berät über Windpark Monte Kali

Politik

Ein Artikel von Redaktion (pm)

Der Ortsbeirat Kleinensee berät in seiner Sitzung am 12.08.2021 um 18.30 über den Windpark Monte Kali zu einer Empfehlung an den Magistrat der Stadt Heringen. Rund um den Monte Kail sollen 6 weitere Windenergieanlagen mit einem Rotordurchmesser von 160 und einer Gesamthöhe ca. 250 Metern entstehen. Eine Anlage soll auf städtischem Grund und fünf weitere auf Forstgebiet des Staatsforstes erbaut werden. Das Projekt wurde den Ortsbeiratsmitgliedern bereits in einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Nunmehr sollen die Ortsbeiräte Bengendorf und Kleinensee ihre Empfehlung an den Magistrat beraten.

Erneuerbare Energien sind gerade im Zuge der zunehmenden Elektromobilität unverzichtbar. Sie müssen jedoch in Einklang mit Mensch und Natur geplant und errichtet werden, so der Ortsvorsteher des Heringer Stadtteils Bernd Maus. Das Gebiet am Monte Kali ist geprägt von einem Teil des so genannten „Grünen Bandes Deutschland“. Der Rhäden von Obersuhl und die Auen an der mittleren Werra beherbergen eine Vielzahl von Zug- und Rastvögeln. Deren Lebensraum sollte gemäß der FFH-Richtlinie in Verbindung mit der Vogelschutzrichtlinie auf europäischer Ebene besondere Beachtung genießen.

Für die Eignung des Standortes ist auch dringend der optische Eindruck im Landschaftsbild, Geräuschentwicklung und Schattenwurf einzubeziehen. Bodenerwärmung durch Erdkabel sowie Eis- Wurf und Blitzschlag sind ebenfalls im Genehmigungsprozess dringend zu beachten. Grundsätzlich muss auch die Löschwasserversorgung in dieser exponierten Lage gewährleistet sein.

Negative Auswirkungen sind auch auf die Kultur- und Tourismuseinrichtungen zu verzeichnen. Hier sind gerade umfangreiche Genehmigungsverfahren erteilt und Fördergelder genehmigt wurden. Das Mahnmal Bodesruh hat einen einmaligen, hohen Stellenwert in der Heimat- und lokalen Zonengrenzgeschichte und wurde kürzlich zum Denkmal erklärt. Der vorbeiführende Lutherweg steht als Symbol für den Wandel vom Mittelalter zur Neuzeit. Der Lutherweg 1521 folgt den historischen Spuren des Reformators.

Einfluss auf das Wohlbefinden im Ort werden neben dem Windpark auch die geplante Schnellbahnstrecke Fulda – Gerstungen in Reichweite des Ortes haben. Schall und Landschaftsbild werden sicherlich eine gravierende Veränderung erfahren..