Heringen (Werra):
WGH: Klinikgutachten? Streng geheim!

Politik

Ein Artikel von Hans Ries (pm)

Was sollte es Öffentlicheres geben, als den kreiseigenen Klinikverbund, der von den Bürgern bezahlt und ihr Wertvollstes schützen soll, nämlich Gesundheit und Leben?

Selbst Amts- und besondere Mandatsträger bekommen demnach nur Zusammenfassungen zu einem entscheidenden Gutachten zu lesen und müssen sogar hierzu noch ein Verschwiegenheitserklärung unterschreiben, empört sich Heringens WGH-Vorsitzender Ries. Welche staatliche Sicherheit und welche höherwertigen Interessen könnte denn derart gefährdet sein, dass den Bürgern und ihren gewählten Vertretern die Zukunft ihres eigenen Hauses nicht bekannt sein darf?

Und weil es darum realistisch nicht gehen kann, wie groß muss dann das Misstrauen solcher Amtsträger in die grundlegendsten demokratischen Prinzipien sowie gegenüber den Bürgern sein? Aber auch das ebenso schon kolportierte Argument, dass die Bürger ein solches Papier ohnehin nicht verstehen würden, macht es nicht besser, weil man damit bewusst zum Ausdruck bringt, für wie unendlich dumm und primitiv man die von ihnen gnädig regierten Menschen hält, stellt Ries fest.

Oder besteht die größte Furcht solcher Leute darin, dass die Bürger vor der Wahl doch begreifen könnten, was man mit dem Gesundheitsbereich des Kreises vorhat, bzw. wie hoch die Zeche sein wird, die später über Kreisumlagen von den Kommunen zu bezahlen ist und die ihnen daher per Stimmzettel unweigerlich den Stuhl vor die Türe stellen würden?

Letzteres scheint am wahrscheinlichsten und ebenso die erkennbare Einstellung solcher Charaktere, dass der Bürger auch heute noch nicht mehr ist, als ein tumber rechtloser Untertan.