Landkreis Hersfeld-Rotenburg:
Arbeitslosigkeit sinkt deutlich – Jedoch Anstieg bei Langzeitarbeitslosen

Wirtschaft

Ein Artikel von Redaktion (pm)

Die Arbeitslosigkeit ist im vergangenen Monat in Waldhessen deutlich gesunken. Aktuell sind 2.553 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind 152 weniger als im Februar. Der Abstand zum Vorjahr hat sich weiter verringert, dennoch liegt die Arbeitslosigkeit noch um 8,8 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist auf 4,0 Prozent gefallen (Vormonat: 4,2 Prozent; Vorjahr: 3,6 Prozent) und liegt weit unter dem Hessendurchschnitt von 5,5 Prozent.

Besonders positiv fällt der Arbeitslosigkeit im Altkreis Rotenburg auf (-6 Prozent zum Vormonat). Damit liegt die Arbeitslosigkeit nur noch um 5,3 Prozent über der des Vorjahres.

„Trotz des Lockdowns ist die Arbeitslosigkeit im März gegenüber dem Vormonat stärker zurückgegangen als in den vergangenen drei Jahren. Das halte ich für sehr bemerkenswert“, kommentiert Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, der erste Anzeichen einer Frühjahrsbelebung sieht. So sank die Zahl der Arbeitslosen vor allem bei der Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung), die zum Ende des Monats 1.181 arbeitslose Menschen verzeichnete und somit 10,3 Prozent weniger als im Februar. Beim Kreisjobcenter (Grundsicherung) sind 1.372 Personen arbeitslos gemeldet (-1,2 Prozent).

Von der positiven Entwicklung gegenüber dem Vormonat haben nahezu alle Personengruppen profitiert. Erfreulicherweise ging die Arbeitslosigkeit auch bei den jüngeren Menschen unter 25 Jahren zurück -  um 4,7 Prozent auf 281. Die begrenzte Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes macht sich jedoch beim Anstieg der langzeitarbeitslosen Menschen bemerkbar. Hier erhöhte sich die Zahl innerhalb eines Monats um 19 auf 900 (+2,2 Prozent). Zum März 2020 beträgt der Anstieg sogar 165 (+22,4 Prozent).

Für die relative Stabilität des Arbeitsmarktes im Landkreis Hersfeld-Rotenburg spricht, dass sich 84 Personen weniger aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos gemeldet haben als vor einem Jahr. Zugleich fanden jedoch 44 Menschen weniger den Weg aus der Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit.

Arbeitsstellen

Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur konnte seit Jahresbeginn 793 Stellen akquirieren. Das war ein Zehntel weniger als im Vorjahr. Derzeit liegen insgesamt 1.149 Stellen zur Besetzung vor.

Kurzarbeit

Die Arbeitsagentur hat im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im März 23 Anzeigen von Betrieben auf Kurzarbeit registriert. Seit Mitte März vergangenen Jahres haben insgesamt 1.544 Betriebe für 16.842 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Da die konkrete Beantragung und Bearbeitung des Kurzarbeitergeldes nachträglich erfolgt, können erst mit einigen Monaten Verzögerung Aussagen zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit getroffen werden. Demnach haben im September vergangenen Jahres 2.573 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bezogen. Das waren 5,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. „Damit erfüllt die Kurzarbeit ihre Funktion als Beschäftigungssicherungsinstrument in schwerer Krise“, stellt Waldemar Dombrowski fest. Für den Oktober weisen erste Hochrechnungen auf einen weiteren Rückgang hin.