Saisonbedingt ist die Arbeitslosigkeit in der Region Hersfeld-Rotenburg im Dezember leicht angestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 2.390 um 31 höher als im November (+1,3 Prozent), die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 3,7 Prozent.
Während die Zahl der arbeitslosen Frauen im Dezember auf dem Vormonats-Niveau verharrte (-1 auf 1.193), stieg die Arbeitslosigkeit bei Männern an (+32 auf 1.197). Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, führt dies auf die winterliche Witterung zurück, die sich auf die Beschäftigung in Außenberufen auswirkt. Zudem laufen am Jahresende erfahrungsgemäß in etwas verstärktem Umfang befristete Arbeitsverträge aus.
Weiterhin liegt die Arbeitslosigkeit durch den Sondereffekt der Fluchtmigration aus der Ukraine deutlich über dem Vorjahreswert. Insgesamt stieg die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist um 319 an (+15,4 Prozent), die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer kletterte innerhalb eines Jahres um 398 auf 913 (+77,3 Prozent). Entsprechend verzeichnete das Jobcenter des Landkreises ein starkes Plus gegenüber dem Vorjahr von 39,3 Prozent auf 1.754, während bei der Arbeitsagentur aktuell 636 arbeitslose Personen registriert sind und somit 176 weniger als vor einem Jahr.
Die Langzeitarbeitslosigkeit hat sich etwas reduziert. Aktuell sind 831 Menschen seit einem Jahr oder länger ohne Job – 17 weniger als im Dezember vergangenen Jahres.
Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt trotz der hohen Inflation, der Lieferkettenprobleme und der unsicheren Perspektiven erstaunlich stabil. Rechnet man den Sondereffekt der Fluchtmigration aus der Ukraine aus den Arbeitslosenzahlen heraus, so ist die Arbeitslosigkeit niedriger als vor einem Jahr. Dennoch sieht Waldemar Dombrowski eine leichte Abschwächung. Die Aufnahmefähigkeit des Marktes stellt sich etwas geringer als vor zwölf Monaten dar. So fanden im Dezember 14 Personen weniger nach der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung als vor einem Jahr.
Der Stellenbestand liegt mit 953 niedriger als im Vorjahr, dennoch ist in vielen Branchen und Berufen ein hoher Bedarf an Personal, insbesondere an Fachkräften, zu verzeichnen.