Die Arbeitslosigkeit in Waldhessen ist im Juli angestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 144 höher als im Juni bei 2.920. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,5 Prozent (Vormonat: 4,2 Prozent; Vorjahr: 4,1 Prozent).
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist zur Jahresmitte prinzipiell üblich, wenn auch im Mehrjahresvergleich auffällig. Katharina Henkel, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, erklärt den saisonalen Aufwuchs: „Bei uns melden sich zum Sommer hin verstärkt jugendliche Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die bisher keinen Ausbildungsplatz finden konnten, oder junge Arbeitnehmende, die vom Betrieb nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss nicht übernommen werden konnten. Hinzu kommt der Halbjahreswechsel im Angestelltenbereich. Nach den Sommerferien verbessern sich die Vermittlungschancen erfahrungsgemäß wieder, sodass Ausbildungsabsolventen zeitnah eine neue Beschäftigung aufnehmen können.“
Beim Vergleich mit den Daten des Vorjahres wird weiterhin die schwächere Konjunktur sichtbar.
So stieg die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung binnen eines Jahres um 26,2 Prozent auf 1.087 Personen, während das Jobcenter des Landkreises 1.833 arbeitslose Menschen registriert und somit exakt die gleiche Anzahl wie vor einem Jahr.
Beim Stellenzugang verzeichnete der Arbeitgeberservice ein Minus von 46 gegenüber dem Monat zuvor. Der Agentur für Arbeit liegen in Hersfeld-Rotenburg aktuell 805 Stellen zur Besetzung vor. Bedarf an – zumeist qualifiziertem - Personal besteht in nahezu allen Bereichen.
„Der Arbeitskräftebedarf der Unternehmen in der Region ist weiterhin hoch. Daran wird auch der Anstieg des Mindestlohns wenig ändern“, erklärt Katharina Henkell, „Studien aus vorherigen Erhöhungen des Mindestlohnes des unabhängigen Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen, dass die Unternehmen die höheren Lohnkosten eher über Preissteigerungen ihrer Produkte und Dienstleistungen sowie reduzierte Arbeitszeiten ausgleichen, weniger über Einstellungsrückgänge oder Entlassungen.“ Die Anhebung der Lohnuntergrenze bis Januar 2027 um 1,78 auf 14,60 Euro könne vielmehr die Attraktivität bestimmter Berufe steigern - Im Gastgewerbe sowie in der Nahrungs- und Genussmittelbranche beispielsweise profitierten rund 45 beziehungsweise 30 Prozent der Beschäftigten von der letzten Erhöhung in 2024.
Noch 278 Ausbildungsstellen frei!
Auch zum Start des neuen Ausbildungsjahres sind noch 278 Ausbildungsstellen in unterschiedlichen Berufen frei. Damit steht allen bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Jugendlichen mehr als ein Ausbildungsplatz zur Verfügung. Jugendliche haben in unserer Region die Qual der Wahl. Wer Hilfe bei der Entscheidung möchte, kann sich bei der Berufsberatung melden unter 0800 4 5555 00 bzw. badhersfeld.berufsberatung@arbeitsagentur.de.