Landkreis Hersfeld-Rotenburg:
Frühjahrsbelebung lässt Arbeitslosigkeit weiter sinken

Wirtschaft

Ein Artikel von Redaktion (pm)

Die Frühjahrsbelebung und die „Corona-Lockerungen“ in vielen Lebensbereichen haben die Arbeitslosigkeit in Waldhessen weiter sinken lassen. Zum Ende des Monats sind im Landkreis Hersfeld-Rotenburg 2.379 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind 2,2 Prozent weniger als im Mai. Zugleich verringerte sich der Abstand zum Vorjahresmonat weiter (-18,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank auf 3,7 Prozent (Vormonat: 3,8 Prozent; Vorjahr: 4,3 Prozent) und liegt weit unter dem Hessendurchschnitt (5,1 Prozent).

„Von der positiven Entwicklung gegenüber dem Vorjahr haben im Landkreis Hersfeld-Rotenburg erfreulicherweise nahezu alle Personengruppen profitiert, insbesondere jüngere Menschen“ erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Die Zahl der arbeitslosen Personen unter 25 Jahren sank binnen Jahresfrist um 28,3 Prozent auf 223. Mit einem Minus von 16,6 Prozent auf 581 fiel auch der Rückgang bei Arbeitslosen ohne deutschen Pass überproportional hoch aus. Sorgen bereitet dem Agenturchef die während der Pandemie gestiegene Langzeitarbeitslosigkeit, die mit 906 um fast ein Fünftel über dem Vorjahresniveau liegt.

Die verbesserte Konjunktursituation wirkt sich sowohl auf den Bereich der Agentur für Arbeit, wo die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 21,2 Prozent auf 951 sank, als auch auf den Bereich der Grundsicherung aus. Die Zahl der beim Kreisjobcenter registrierten Arbeitslosen ging binnen Jahresfrist um 8,0 Prozent auf 1.428 zurück.

Die sich stabilisierende Verfassung des Arbeitsmarktes wird durch die Zugangszahlen in Arbeitslosigkeit belegt. So meldeten sich mit 177 Personen 16 Prozent weniger aus einer Beschäftigung arbeitslos als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug die Differenz knapp 12 Prozent.

Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur in Bad Hersfeld konnte im Juni 406 Stellen akquirieren. Das waren 130 mehr als im Mai und fast doppelt so viele wie im Vorjahresmonat. „Auch wenn die Corona-Pandemie noch nicht bewältigt ist, so nimmt die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend Fahrt auf“, kommentiert Waldemar Dombrowski die positive Entwicklung. Derzeit liegen der Arbeitsagentur im Landkreis Hersfeld-Rotenburg insgesamt 1.282 Stellen zur Besetzung vor.

Kurzarbeit

Die Arbeitsagentur hat im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Juni neun Anzeigen von Betrieben auf Kurzarbeit registriert. Seit Mitte März vergangenen Jahres haben insgesamt 1.606 Betriebe für 17.442 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Da die konkrete Beantragung und Bearbeitung des Kurzarbeitergeldes nachträglich erfolgen, können erst mit einigen Monaten Verzögerung Aussagen zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit getroffen werden. In der Region haben im Dezember vergangenen Jahres 2.610 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bezogen. Das waren 173 mehr als im Monat zuvor und 5,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. „Damit erfüllt die Kurzarbeit ihre Funktion als Beschäftigungssicherungsinstrument in schwerer Krise“, stellt Waldemar Dombrowski fest. Erste Hochrechnungen weisen auf einen weiteren Anstieg für den Januar hin.