Kalirevier/Kassel:
K+S und BUND schließen Vergleich zur Haldenerweiterung Hattorf

Wirtschaft

Ein Artikel von Redaktion(pm)

Einigung schafft Planungssicherheit für die Kaliproduktion

Das Bergbau- und Düngemittelunternehmen K+S und der Landesverband Hessen des BUND haben einen Vergleich geschlossen. Im Klageverfahren zur Haldenerweiterung Phase 3 am Standort Hattorf des K+S-Werks Werra nimmt der Umweltverband seinen Eilantrag zurück. Dafür verpflichtet sich das Unternehmen, die Bestandshalde mit einer Dichtschicht von neu aufzuschüttenden Bereichen abzutrennen. Der Vergleich schafft Planungssicherheit für die Kaliproduktion in Osthessen.

Der BUND Hessen hatte vor dem Verwaltungsgerichtshof Kassel einen Eilantrag gegen den Planfeststellungsbeschluss für die dritte Erweiterungsphase der Halde an der hessisch-thüringischen Grenze eingereicht. Der Eilantrag richtete sich gezielt dagegen, dass unmittelbar und ohne Trennschicht an die Bestandshalde angeschüttet werden darf. Hätte der Antrag vor Gericht Erfolg gehabt, wären längere Produktionsunterbrechungen an diesem Standort voraussichtlich unvermeidbar gewesen.
Um die Produktion von kalium- und magnesiumhaltigen Düngemitteln für Landwirte in Deutschland, Europa und der ganzen Welt sicherzustellen, hat sich K+S entschieden, auch in Phase 3 eine hydraulische Trennung zur Bestandshalde zu errichten. Einen maßgeblichen Vorteil für die Umwelt bringt diese kostenintensive Maßnahme aus Sicht des Unternehmens allerdings nicht, betont K+S-Finanzvorstand Dr. Jens Christian Keuthen, der auch für Regulatorik und Genehmigungsverfahren zuständig ist. Schließlich sind im Zuge der Haldenerweiterung noch weitere umfangreiche Maßnahmen zum Grundwasserschutz vorgesehen.

Einflüsse aus der Haldenerweiterung auf das Grundwasser werden zum Beispiel durch die Untergrundabdichtung und durch Tiefendrainagen am Haldenrand minimiert. Deshalb hat das Regierungspräsidium Kassel als Genehmigungsbehörde auch den Antrag von K+S zugelassen, in Erweiterungsphase 3 auf eine hydraulische Trennung zu verzichten.

Planungssicherheit muss verbessert werden

"Wieder einmal wird eine Genehmigung, die einen umfangreichen und zeitintensiven Prüfprozess unter Beteiligung zahlreicher Experten durchlaufen hat, im Nachhinein durch einen gerichtlichen Eilantrag infrage gestellt. So wird die Planungs- und Rechtssicherheit für die Industrie in Deutschland, in dem Genehmigungsverfahren ohnehin viele Jahre dauern, weiter untergraben", sagt K+S-Vorstand Keuthen. Er appelliert an die Politik, die Möglichkeiten der rechtlichen Überprüfung von Genehmigungen zu reformieren und auf ein ausgewogenes Maß zu reduzieren. "Nur so kann die heimische Rohstoffindustrie weiterhin ihren Beitrag zu einer stabilen Versorgung von Deutschland und Europa leisten. Schließlich stammt etwa die Hälfte der in Westeuropa produzierten Kalidüngemittel, die für eine effiziente Landwirtschaft unverzichtbar sind, vom K+S-Werk Werra", erläutert Keuthen.

Über K+S und das Werk Werra

Wir leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag: Landwirten helfen wir bei der Sicherung der Welternährung. Mit unseren Produkten halten wir zahlreiche Industrien am Laufen. Wir bereichern das tägliche Leben von Konsumenten und sorgen für Sicherheit im Winter. Mit rund 11.000 Mitarbeitern, Produktionsstätten auf zwei Kontinenten und einem weltweiten Vertriebsnetz sind wir ein verlässlicher Partner für unsere Kunden. Gleichzeitig richten wir uns neu aus: Wir setzen noch stärker als bisher auf Düngemittel und Spezialitäten. Wir werden schlanker, kosteneffizienter, digitaler und leistungsorientierter. Auf einer soliden finanziellen Basis erschließen wir uns neue Märkte und Geschäftsmodelle. Wir bekennen uns zu unserer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung in allen Regionen, in denen wir tätig sind. Erfahren Sie mehr über K+S unter www.kpluss.com.
Das Verbundwerk Werra mit seinen Standorten Hattorf und Wintershall in Hessen und Unterbreizbach und Merkers in Thüringen ist der größte Standort der K+S Minerals and Agriculture GmbH. Im Kaliwerk Werra werden neben Düngemitteln auch Vorprodukte für vielfältige technische und industrielle Anwendungen sowie für die Pharma-, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie hergestellt. Es beschäftigt fast 4700 Menschen, darunter 300 Auszubildende. Damit ist es ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb im Städtedreieck zwischen Bad Hersfeld, Bad Salzungen und Eisenach. Darüber hinaus ist es ein bedeutender Auftraggeber für die ansässige mittelständische Wirtschaft und trägt maßgeblich zur Wertschöpfung in der Region bei. Das macht es zu einem zentralen Baustein für die wirtschaftliche und demographische Entwicklung der Region Osthessen/Westthüringen.