Landkreis Hersfeld-Rotenburg:
Trotz Lockdown: Arbeitslosigkeit sinkt deutlich / Jüngere finden Weg in Arbeit

Wirtschaft

Ein Artikel von Redaktion (pm)

Die Pandemie zeigt auf dem Arbeitsmarkt weiterhin Wirkung, jedoch ist die Arbeitslosigkeit in Waldhessen trotz des Lockdowns im November gesunken. Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ging um 121 auf 2.408 zurück. Prozentual war dieser Rückgang sogar viermal stärker als im Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote sank im November von 3,9 auf 3,7 Prozent und liegt damit weit unter dem Hessendurchschnitt von 5,5 Prozent.

Weiterhin fällt die Zahl der Arbeitslosen aufgrund der Pandemie deutlich höher aus als im Vorjahresmonat (+11,5 Prozent), obgleich das Instrument der Kurzarbeit genutzt wird.

Die Agentur für Arbeit verzeichnete im November 1.081 Arbeitslose und somit 49 weniger als im Monat zuvor, das Kreisjobcenter 1.327 Arbeitslose, was einem Rückgang von 72 Personen entspricht.

„Besonders erfreulich ist der überproportionale Rückgang der Arbeitslosigkeit bei jüngeren Menschen. Diese konnten wir wieder stärker in den Arbeitsmarkt integrieren“, berichtet Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda.  Derzeit sind im Landkreis Hersfeld-Rotenburg 197 Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos – 18,3 Prozent weniger als im Oktober und erstmals wieder weniger als im Vorjahresmonat.

Sorge bereiten dem Agenturleiter die älteren Arbeitslosen. In dieser Personengruppe stieg die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist am stärksten an. Betroffen sind Menschen über 50 Jahre und insbesondere diejenigen, die 55 Jahre oder älter sind. „Hier gilt es, schnellstmöglich Aktivitäten zu starten, um eine Verfestigung der Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Betriebe können in aller Regel von den vorhandenen Berufs- und Lebenserfahrungen profitieren“, erklärt Dombrowski.

Die erstaunlich robuste Verfassung zeigt sich in der Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. So wurden im November 246 Personen nach einer Beschäftigung arbeitslos, zugleich konnten 246, und damit 10 Personen mehr als im Vorjahr, in eine Beschäftigung integriert werden.

Arbeitsstellen

Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur konnte im November im Landkreis Hersfeld-Rotenburg 384 Stellen akquirieren - 35 mehr als im Monat zuvor. Der Stellenbestand erhöhte sich um 58 auf 1.168. Dies bedeutet, in Teilsegmenten funktioniert der regionale Arbeitsmarkt. Bedarf an Fachkräften besteht in vielen Bereichen, unter anderem im Handwerk und im Gesundheitswesen. Hilfskräfte in Lager und Logistik sind ebenfalls nachgefragt, oftmals über Personaldienstleistungsanbieter.

Kurzarbeit

Die Arbeitsagentur hat im Landkreis Hersfeld-Rotenburg infolge des Wellenbrecher-Lockdowns im November 48 Anzeigen von Betrieben auf Kurzarbeit registriert. Seit Mitte März haben insgesamt 1.214 Betriebe für 14.049 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Da die konkrete Beantragung und Bearbeitung des Kurzarbeitergeldes nachträglich erfolgt, können erst mit einigen Monaten Verzögerung Aussagen zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit Aussagen getroffen werden. Demnach waren im Juni 5.042 Beschäftigte in Kurzarbeit. Dies entspricht zehn Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Gegenüber dem Mai (6.115) betrug der Rückgang 17,5 Prozent.