Landkreis Hersfeld-Rotenburg:
Wir alle können dazu beitragen, dass sich die Situation entspannt

COVID19-Live-Blog

Ein Artikel von Redaktion (pm)

Vor den bevorstehenden Osterfeiertagen haben sich Landrat Dr. Michael Koch und Harald Preßmann als Sprecher aller Bürgermeister im Kreis in einer gemeinsamen Pressemitteilung an die Bürgerinnen und Bürger gewandt, um die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen auf Kreisebene zu erläutern. Sie bitten die Bevölkerung eindringlich, über Ostern eigenverantwortlich zu handeln und Kontakte im privaten Umfeld so gering wie möglich zu halten.

Landrat Dr. Michael Koch sagt: „Viele Bürgerinnen und Bürger fragen sich, wieso der Landkreis keine nächtliche Ausgangsbeschränkung anordnet, vor allem auch, weil diese im Dezember, unter anderem an den Weihnachtsfeiertagen galt. Laut Eskalationskonzept des Landes Hessen waren wir damals verpflichtet, eine Ausgangsbeschränkung bei einer Inzidenz von über 200 anzuordnen. Zwischenzeitlich wurde das Konzept geändert – die Landkreise können nun selbst entscheiden, ob eine Beschränkung verhältnismäßig erscheint. Dies ist aktuell nicht der Fall. Hintergrund ist, dass ein Großteil der aktuellen Infektionscluster im Kreisgebiet lokalisiert werden kann. Hierbei ist wichtig, nicht nur auf die vergangenen 1-2 Tage zu schauen. Vielmehr betrachtet das Gesundheitsamt die Situation langfristiger und im größeren Zusammenhang. Ganz klar konnten steigende Inzidenzwerte bei Kindern im Alter zwischen 0-6 Jahren sowie zuletzt bei den 15-34-Jährigen ausgemacht werden. Wir haben entsprechend reagiert und in der vergangenen Woche sämtliche Kindertagesstätten sowie die Schulen für die Jahrgänge 1-6 geschlossen und in dieser Woche nachgesteuert, indem der Unterricht an sämtlichen Schulen im Kreis (für alle Schulformen und Jahrgänge) vor Ort ausgesetzt wurde. So werden wir dem Anstieg der Inzidenzwerte in den genannten Altersgruppen entgegenwirken.“ Eine Verschärfung der Maßnahmen ist nicht ausgeschlossen, wenn die britische Mutationsvariante sich im Landkreis weiter ausbreitet. Die angebotene Notbetreuung in Kitas und Schulen soll nach wie vor nur in wirklichen Notfällen genutzt werden!

Mehrmals pro Woche bewertet der Verwaltungsstab des Landkreises das tagesaktuelle Geschehen. Neben dem Landrat nehmen Mitarbeitende der Kreisverwaltung teil, darunter das Gesundheitsamt, das Ordnungsamt und der Fachdienst Gefahrenabwehr sowie die Polizei und zuletzt auch das Staatliche Schulamt und der Sprecher der Bürgermeister.

Außerdem kommen alle Bürgermeister des Kreises mit der Verwaltungsspitze der Kreisverwaltung regelmäßig per Telefonkonferenz zusammen, um sich abzusprechen. Harald Preßmann sagt: „Viele Köpfe aus unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Lebens machen sich also viele Gedanken, welche Schritte auf Landkreisebene die richtigen sind. Wir entscheiden gemeinsam, schauen vor allem aber auch, welche Maßnahmen verhältnismäßig sind.“

„Land macht Vorgaben, die auch weiterhin gelten!“

Vor allem über das Osterfest müsse sich nun jede einzelne Person genau überlegen, welche Kontakte im privaten Umfeld nicht zwingend notwendig sind. Gerade weil aktuell viele Ansteckungen auf das familiäre und private Umfeld zurückzuführen sind. Koch und Preßmann sagen: „Wir alle müssen in dieser Situation auch ein Stück weit eigenverantwortlich handeln. Es wird mit Sicherheit noch einige Wochen dauern, bis die Wucht der dritten Infektionswelle abgeflaut ist, aber bis dahin können wir alle dazu beitragen, die Lage nicht noch schlimmer zu machen!“ Wichtiges Ziel aller Maßnahmen bleibe die Vermeidung einer Überlastung des Gesundheitssystems.

Koch und Preßmann weisen diesbezüglich auf die geltenden Verordnungen und Regeln des Landes hin: „Nur weil die Situation für uns alle lästig ist, sollten wir die geltenden Regeln nicht unter den Tisch kehren! Es bleibt bei einer dringenden Empfehlung, sich bei privaten Zusammenkünften auf höchstens fünf Personen zu beschränken, bestenfalls aus maximal zwei Hausständen. Das gilt auch für die Osterfeiertage!“

Das Gesundheitsamt des Kreises weist indes daraufhin hin, dass auch Personen, die bereits ein- oder zweimal gegen das Coronavirus geimpft worden sind, die AHA-Regeln (Abstand + Hygiene + Alltagsmaske) dringend befolgen sollten. Vor allem die Gruppe der Über-80-Jährigen wird gebeten, sich weiterhin an das Tragen von Masken und Einhalten der Mindestabstände zu halten. So ist ein gegenseitiger Schutz im Alltag möglich.

Testungen ausweiten – Infektionsketten frühzeitig ermitteln

Auf Kreisebene wird derweil weiter daran gearbeitet, Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen. Mittlerweile wird das Personal in Kitas zweimal pro Woche getestet, die Bürgermeister haben erneut auf das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes am Arbeitsplatz hingewiesen. Preßmann ergänzt: „Unsere Bitte an Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist auch, die Möglichkeit des Home Office überall dort anzubieten und zu nutzen, wo sie möglich ist. Auch so können Kontakte weiter reduziert werden. Wo kein Home Office möglich ist, können regelmäßige Schnelltestungen weiteren Infektionsausbrüchen vorbeugen.“