Kalirevier:
Wandern stärkt Körper, Geist und Seele

Gesundheit

Ein Artikel von Redaktion (pm)

Bewegung an der frischen Luft hat sich in Zeiten von Corona zur beliebten Freizeitaktivität entwickelt. Wandern baut Stress ab und sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen, weiß Dr. med. Melanie Volkmer von der KNAPPSCHAFT.

Jetzt im Herbst, wenn die Natur bei moderaten Temperaturen ihr schillerndes Blätterfarbenspiel entfaltet, hat das Wandern Hochkonjunktur.

Der Weg zum Wandern ist nicht weit. „Wer bei einem zügigen Spaziergang von mindestens einer Stunde nicht außer Atem kommt, hat in der Regel auch genug Kraft für ein größere Exkursion“, sagt Dr. Melanie Volkmer. Kurzum: „Wandern ist ein Sport, den praktisch jeder ausüben kann, ob jung oder alt.“ Dazu ein „einfaches, entspannendes und dennoch effektives Gesundheitsprogramm“, wie die Medizinerin der KNAPPSCHAFT unterstreicht.

Die konstante Bewegung fördert das Muskel-Skelett-System, Ausdauer und Lungenfunktion. Wandern ist gut für Herz- und Kreislauf, stärkt den Bewegungsapparat und das Immunsystem, regt den Stoffwechsel, schützt vor Osteoporose und Alzheimer und reduziert das Risiko von Darm- und Blutkrebserkrankungen. Wer durch staubarme, sauerstoffreiche Luft schreitet, senkt den Blutdruck, steigert die Lungenkapazität und erweitert die Arterien, haben Mediziner bei Versuchsgruppen festgestellt, berichtet die Krankenkasse KNAPPSCHAFT.

Ärzte empfehlen Wandern übrigens auch als Therapie gegen Depressionen und Zivilisationskrankheiten wie Bewegungsmangel. Volkmers Fazit: „Wandern ist gut für Körper, Geist und Seele.“

Selbst Risikogruppen wie Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen oder schwerem Übergewicht können beim Wandern ihre Gesundheit stärken. Mit jedem Schritt werden die Muskeln beansprucht und Kalorien verbraucht. „Beim Joggen verbrennt der Körper etwas mehr Energie, beim Wandern verbessert die Vielzahl der kleinen Schritte die Bilanz“, erläutert Medizinerin Melanie Volkmer.

Schmerzen lassen sich vermeiden, wenn Muskeln, Sehnen und Gelenke durch ein lockeres Aufwärmtraining auf die bevorstehende Tour vorbereitet werden. Wanderer können ihre Gelenke schonen, wenn sie relativ langsam gehen, regelmäßig Pause machen, zwischendurch Entspannungs- oder Dehnübungen einbauen. Wer unter Herz-Kreislauf-Problemen, hohem Blutdruck, Angina Pectoris oder anderen chronischen Krankheiten wie etwa Diabetes leidet, sollte vor einer längeren Wanderung einen Arzt aufsuchen und einen Sport-Check-up mit Belastungs-EKG machen lassen. „Es gibt aber keine absolute Kontraindikation gegen Wandern“, betont Dr. Melanie Volkmer. Gänzlich untrainierten Menschen empfehlen Wanderexperten, zunächst flache Strecken mit nur wenig Gefälle und Steigungen zu absolvieren, um das Herz-Kreislaufsystem langsam in Schwung zu bringen. Wer seine Leistung verbessern will, kann sich langsam an anspruchsvollere Höhenprofile heran tasten.

5 Tipps für eine gelungene Wanderung

1. Wanderschuhe sollten nicht zu schwer sein und guten Halt auf lockerem Untergrund bieten. Sie dürfen zudem eher etwas größer ausfallen, da beim Laufen die Füße anschwellen

2. Kleidung nach dem Zwiebelprinzip überstreifen. Schicht um Schicht von der Funktionswäsche bis zur Wind- und Regenjacke. Pflaster und Zeckenzange in die Wanderapotheke packen.

3. Die Wanderroute sollte dem Leistungsniveau angepasst und nicht zu anstrengend sein. Knackige Anstiege zu Beginn können frühzeitig erschöpfen.

4. Wandern ist eher ein Erwachsenending. Damit auch Kinder Spaß haben, sollten die Strecken nicht zu lang sein. Schmale Wege, rauschende Bäche, Herbstwald mit schillernd buntem Blätterkleid oder auch Spiele sorgen für Abwechselung und Ablenkung.

5. Speisen und ausreichend Getränke im Rucksack sollten eher leicht und bekömmlich sein. Saft, Wasser, Tee oder etwa Obst helfen, die Akkus wieder aufzufüllen.