Anfang August ist in der Werratalschule in Heringen der Startschuss für die Sozialpädagogische Betreuung an weiterführenden Schulen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gefallen. Es handelt sich dabei um ein neues Konzept des Landkreises und des staatlichen Schulamts, welches in der Werratalschule erstmalig umgesetzt wird. Schulsozialarbeiterin Leah Koch ist vor Ort tätig, um Schülerinnen und Schüler bei ihren persönlichen, sozialen und schulischen Herausforderungen zu unterstützen, ihre Entwicklung zu fördern und als Bindeglied zwischen Schule, Elternhaus und außerschulischen Angeboten zu fungieren.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit unserem neuen Modell starten können. Im Vorfeld konnten wir die politischen Entscheidungsträger überzeugen, wie wichtig das Projekt für unseren Landkreis ist. Der Kreisausschuss hat gerne zugestimmt, um den jungen Menschen hier vor Ort dieses tolle Angebot zu ermöglichen“, so Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Dirk Noll: „Für die Arbeit an der Schule wünsche ich vor allem Leah Koch viel Spaß und Freude. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!“
Das Angebot wird aus drei Quellen finanziert. Neben dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg als Träger der öffentlichen Jugendhilfe kommt das Geld für die Finanzierung auch aus Mitteln des Landes Hessen für Ganztagsschulen und von der Stadt Heringen.
„Mit dem Angebot heben wir die tolle Zusammenarbeit zwischen Kreis, Schule und Stadt auf eine neue Ebene. In der Schule werden die Weichen für das weitere Leben gestellt. Wir als Stadt unterstützen das gerne. Mir als ehemaliger Schüler dieser tollen Schule ist es eine Herzensangelegenheit“, sagt Daniel Iliev, Bürgermeister von Heringen.
Schulsozialarbeit unterstützt Schülerinnen und Schüler
In ihrer neuen Rolle als Schulsozialarbeiterin an der Werratalschule unterstützt Leah Koch die Schülerinnen und Schüler früh bei sozialen, emotionalen oder familiären Problemen. Sie begleitet und berät insbesondere bei sozialen Benachteiligungen und fördert eine positive Schulkultur und ein schülerfreundliches Lernumfeld. Ziel ist es, bei Themen, wie Schulverweigerung, Konflikten, Gewalt oder Sucht präventiv einzuwirken und die sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Dafür wird eng mit dem Elternhaus, Lehrkräften, der Jugendhilfe und weiteren Akteuren im Sozialraum kooperiert.
„Dass wir als Pilotschule mit dem Projekt starten können, freut uns sehr. Lehrkräfte können die individuellen Probleme der Kinder und Jugendlichen nicht immer alleine lösen. Für unsere Schulgemeinde ist Leah Koch daher von großer Bedeutung. Für die Finanzierung durch Kreis und Stadt sind wir sehr dankbar. Gerade in schwierigen Zeiten kommunaler Haushalte ist das nicht selbstverständlich“, so Christoph Peters, Schulleiter der Werratalschule.
Neues Erfolgsmodell
Das neue Modell, das nach und nach in den weiterführenden Schulen des Landkreises eingeführt werden soll, verbindet klassische Schulsozialarbeit und unterrichtsunterstützende sozialpädagogische Förderung. Die Fachkraft ist während der gesamten Schulzeit vor Ort und so immer Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche.
„Das neue Modell ist richtungsweisend. Die Investition in die Schulsozialarbeit ist aus fachlicher Sicht sehr wichtig und ein zentraler Schlüssel dafür, die Herausforderungen vor denen wir stehen, zu lösen. An der Werratalschule passen viele Dinge optimal zusammen. Frau Koch ergänzt das ganzheitliche Bild der Schule sehr gut“, sagt Lothar Eberhardt, Geschäftsbereichsleitung Jugendhilfe bei Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.V.
„Gemeinsam mit der Werratalschule, der Stadt Heringen und Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.V. haben wir das neue Konzept zum Leben erweckt. Wir sind gespannt auf die Rückmeldungen, die uns erreichen werden. Die Zusammenarbeit war unkompliziert und lösungsorientiert. Das ist ein gelungener Startschuss für das neue Modell“, so Julian Gilbert, Fachbereichsleiter Jugend, Soziales und Senioren beim Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
„Die Erziehung von Kindern und Jugendlichen hat sich gewandelt. Kindergärten und Schulen unterstützen immer mehr Elternhäuser in Sachen Erziehungsarbeit. Wir freuen uns, dass hier nun der Beginn für Prävention, Kooperation und Unterstützung gemacht ist. Engagierte Schule, engagierter Träger, engagierte Stadt, engagierte Schulsozialarbeiterin – die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit könnten nicht besser sein“, so Anette Kranz, Jugendamtsleiterin des Landkreises Hersfeld-Rotenburg abschließend.
Foto: Landkreis Hersfeld-Rotenburg | Freude über die gelungene Einführung des neuen Konzepts: Heringens Bürgermeister Daniel Iliev, Erster Kreisbeigeordneter Dirk Noll, Schulsozialarbeiterin Leah Koch, Schulleiter Christoph Peters, Lothar Eberhardt (Geschäftsbereichsleitung Jugendhilfe bei Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.V.), Julian Gilbert (Fachbereichsleiter Jugend, Soziales und Senioren im Landratsamt) und Anette Kranz (Jugendamtsleiterin des Landkreises Hersfeld-Rotenburg) (von links).