Die Arbeitslosigkeit in Waldhessen ist im Juli gegenüber dem Juni leicht angestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen liegt nun bei 2.694 (+1,5 Prozent), die Arbeitslosenquote bei 4,2 Prozent (Vormonat: 4,1 Prozent; Vorjahr: 3,9 Prozent) und somit deutlich unter dem Hessendurchschnitt von 5,2 Prozent.
„Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit zum Sommer hin ist nicht unüblich, weil im Juli zahlreiche Ausbildungen und befristete Arbeitsverhältnisse enden“, erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. So wurden 207 Personen nach vorheriger Erwerbstätigkeit arbeitslos, damit 35 mehr als im Juni, und die Personengruppe der Unter-25-Jährigen verzeichnet den stärksten Aufwuchs (+13,3 Prozent auf 349). Der Agenturchef geht davon aus, dass Ausbildungsabsolventen, die nicht in eine Beschäftigung übernommen wurden, in der Regel zeitnah in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Zugleich ist positiv anzumerken, dass der Anstieg gegenüber dem Vormonat weitaus geringer ausfiel als im vergangenen Jahr und als im Vor-Corona-Jahr 2019, insbesondere bei den jüngeren Arbeitslosen. „Dennoch muss unser Augenmerk weiterhin auf diesem Personenkreis liegen. Mit 5,1 Prozent übersteigt die Arbeitslosenquote der 15- bis 25-Jährigen deutlich die Gesamtquote. Angesichts des demografischen Wandels gilt es, die Zukunft der jungen Menschen zu sichern und das Potenzial auszuschöpfen“, macht Waldemar Dombrowski die Ausrichtung deutlich.
„Wir verzeichnen in den letzten Monaten eine Entwicklung, die von einer doppelten Dynamik gekennzeichnet ist. Einerseits ist die Zahl der Zugänge in Arbeitslosigkeit deutlich höher als im Vorjahr; andererseits konnten wir mehr Menschen wieder in Beschäftigung bringen“, schildert Dombrowski die besondere Situation.
Während bei der Arbeitsagentur 822 Personen arbeitslos gemeldet sind und 34 weniger als im Juli 2022, verzeichnet das Jobcenter des Landkreises Hersfeld-Rotenburg binnen Jahresfrist einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 195 Personen auf 1.872. Dies hängt weitgehend mit dem Zugang von aus der Ukraine geflüchteten Menschen zusammen.
Arbeitsstellen
Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur konnte in Waldhessen im Juli 241 Arbeitsstellen akquirieren, seit Jahresbeginn insgesamt 1.621 und somit 295 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dennoch besteht weiterhin ein hoher Bedarf an Fach- und Hilfskräften in nahezu allen Berufen und Branchen.
Ausbildung
Auch zum Start des neuen Ausbildungsjahres bieten zahlreiche Arbeitgeber noch freie Ausbildungsstellen in unterschiedlichen Berufen an. Wer kurzfristig noch eine Chance auf einen Ausbildungsplatz in der Region ergreifen möchte, der sollte sich umgehend mit der Berufsberatung in Verbindung setzen unter 0800 4 5555 00 bzw. badhersfeld.berufsberatung@arbeitsagentur.de.